WAS IST OSTEOPATHIE?
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapie, die vor 130 Jahren in den USA entstanden ist. Es handelt sich um eine manuelle Form der Medizin und wurde von dem Arzt Andrew Taylor Still begründet.
Arbeitsweise und Vorgehen in der Osteopathie
Die Grundlage der osteopathischen Arbeit ist, wie auch in der klassischen Medizin, eine präzise Kenntnis von Anatomie und Physiologie. Dr. Still schreibt in seiner Autobiografie: „Osteopathie ist erstens: Anatomie! Zweitens: Anatomie! Und drittens: Anatomie!
Am Osteopathischen Colleges absolvieren die Studenten eine mindestens 5-jährige medizinische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Anatomie und manuelle Medizin und lernen außerdem spezifische Handgriffe zur Diagnose und Behandlung. Das bildet die Grundlage für eine zielgerichtete manuellen Untersuchung, aus der sich dann Diagnose und Therapie ergeben. Dabei wird der Organismus als Einheit begriffen, der nicht in Einzelteilen und unabhängig voneinander betrachtet und behandelt werden kann.
Neuere Forschungen über die Komplexität der Regelkreise in ökologischen Systemen oder lebenden Organismen bestätigen diese Sichtweise. Das bedeutet, der Osteopath behandelt keine Krankheiten, sondern Menschen, unter Anerkennung ihrer individuellen Einzigartigkeit. Die Behandlung von Symptomen, wie z. B. Schmerz oder anderen körperlichen Beschwerden werden selbstverständlich angestrebt, sind aber nicht das alleinige Ziel der Behandlung. Vielmehr geht es um die Auflösung von Einschränkungen oder Dysfunktionen jeder Art.
Wann kommt Osteopathie in Frage?
Symptome entwickeln sich dann, wenn der Körper nicht mehr in der Lage ist, die Gesamtheit der vielen einzelnen Störungen alleine zu bewältigen. Am schwächsten Glied der Kette kommt es schließlich zum Problem, zur Krankheit oder zum akuten Schmerz.
Dabei versteht sich der Osteopath als Ergänzung zur Schulmedizin. Viele Haltungsveränderungen oder Schmerzen sind -im wahrsten Sinne des Wortes- nur vorgeschoben, um wichtige Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen.
Die drei Hauptbereiche der Osteopathie sind
- Parietale Osteopathie (Beschwerden im Bereich des Muskel-Skelettsystems),
- Viszerale Osteopathie (Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts) und
- Craniale Osteopathie (Beschwerden im Bereich des. Nervensystems)
Auch in der Kinderheilkunde spielt die Osteopathie eine immer wichtiger werdende Rolle, vor allem bei Geburtstraumata (z.B. Zange und Saugglocke). Durch die Behandlung können Spätfolgen wie Schreikinder, Essstörungen oder muskuläre Asymmetrien verhindert werden.